61 + 6= Ein Erfolg
Das Jugendkonzert 2016 der Musikschule Grassau
Das Jugendkonzert der Musikschule Grassau
Ein beachtliches Bild: 61 musizierende Kinder und Jugendliche füllten die Bühne im gut besuchten Heftersaal, als das diesjährige Jugendkonzert der Musikschule Grassau zu Ende ging. Sechs Musiklehrkräften war es zu verdanken, dass dem staunenden Publikum ein abendfüllendes und vielfältiges Programm geboten werden konnte, nämlich Christine Gassner, Rupert Kamhuber, Sebastian Krause, Capucine Mühlbauer, Marlene Noichl und Benedikt Paul: Vier Formationen zeigten an diesem Abend sowohl einzeln wie auch am Schluss gemeinsam ihr Können.
Den stolzen Anfang machte die XXL-Bläserklasse unter der Stabführung von Rupert Kamhuber. Diese Kapelle umfasst 34 Musikschüler aus Grassau, Marquartstein, Reit im Winkl, Bernau und Aschau und fand sich zusammen mit dem Ziel, 2016 an einem Wettbewerb des Musikbunds von Ober- und Niederbayern für Bläserklassen und Klassenmusizieren teilzunehmen. Just am Vortag des Grassauer Konzerts hatte dieses Ereignis in München mit 17 Wettbewerbskapellen stattgefunden, und hätte es ein Siegertreppchen mit fünf Stufen gegeben, hätten die Achen- und Prientaler dort oben noch Platz gefunden. Ein solches Ziel zu haben, beflügelt ein Orchester, und der Leistungsaufschwung spiegelte sich auch in Grassau wider. Mit fünf unterschiedlichen Stücken zeigte die XXL-Kapelle ihr Können.
Das Grassauer Kinderorchester unter der Leitung von Sebastian Krause schloss sich an: 22 Grundschülerinnen und -schüler, die diszipliniert warten konnten, bis die gesprächigen Zuhörerinnen und Zuhörer zur Ruhe kamen … und ebenso diszipliniert begannen sie dann ihre abwechslungsreiche „Reise um die Welt“, die in Europa, Südamerika und Afrika Station machte. So zeigten die Kinder, musikalisch verpackt, die Vielfalt unserer Erde auf.
Nach der Pause zog die Jugendkapelle Marquartstein die Aufmerksamkeit auf sich. Dirigent Rupert Kamhuber kann zufrieden sein mit seinen Schützlingen: Bei diesen schon weiter fortgeschrittenen Musikanten war bereits Mehrstimmiges zu hören, auch solistische Einlagen kamen zur Geltung. Kamhuber, der selbst die Ansage übernahm – bei den anderen Formationen besorgten dies die Jugendlichen geschickt selbst – dankte für die Einladung zum Jugendkonzert und lobte die Vielseitigkeit, die bei den Gruppen herauszuhören sei, weil man unterschiedliche Literatur auswählen könne, je nach Stärken und Vorlieben der Jugendlichen.
Mit der Jugendkapelle Grassau unter der Leitung von Marlene Noichl setzte sich das Konzert mit mehreren Stücken fort. Die Mehrstimmigkeit fächerte sich immer weiter auf. Hier gab es mit Edvard Griegs „Peer Gynt Suite“ mit drei Teilen auch einen beeindruckenden Ausflug in die Klassik. Aus dem hohen Norden kommend, boten die Jugendlichen danach stimmungsvolle Abwechslung bei dem Stück „Arabian Dances“.
Waren die bislang gehörten Leistungen schon sehr gut, lieferten alle 61 jungen Musiker und Musikerinnen am Ende den Beweis, dass sie sich auch in dieser spontan entwickelten Formation im Spiel sicher hören lassen können: Das Schlussstück „Portugal“ bestritten alle gut gelaunt gemeinsam und mit vergnügter Anteilnahme des Publikums, das sogar mitsingen durfte.
Das Jugendkonzert der Musikschule 2016, an der schon vor über 15 Jahren das Klassenmusizieren in die pädagogische Arbeit Einzug hielt mit dem Ziel möglichst breiter Musikerziehung, zeigte den Erfolg dieses Vorgehens. Durch Ensemblearbeit, wie hier dargeboten, erfahren Kinder und Jugendliche wichtige soziale Prozesse, es verbinden sie gemeinsame Erlebnisse, sie lernen viele musikalische Formen kennen, spornen sich gegenseitig an, und sie haben – nicht zuletzt – mit Ihresgleichen einfach Spaß. Dass dazu professionelle, engagierte, einfallsreiche, Notenpult schleppende, Stühle arrangierende, Patzer ausgleichende, nicht mit Lob geizende Lehrkräfte gehören, steht fest. Und ist einen Applaus wert. Applaus!