Grassau - Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Nummer: 1
Baugeschichte
Die erste Urkunde, aus der sich eine Kirche in Grassau nachweisen lässt, stammt aus dem Jahre 1144.
Die ältesten Teile der heutigen Kirche gehen auf das 13. bis 14. Jahrhundert zurück. Romanische Teile sind auch am unteren Teil des Kirchturms zu sehen. Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche gotisch umgestaltet. Die Kirchenportale und vor allem der Kirchenraum sind von der Gotik geprägt. Seit 1736 ersetzt der heutige Zwiebelturm den durch Blitzschlag zerstörten spätgotischen Spitzturm.
Ausstattung des Kirchenraumes
Das Kircheninnere ist ein gotischer Raum mit reichem Stuck und zahlreichen Fresken aus mehreren Epochen.
Aus spätgotischer Zeit stammen einige bemerkenswerte Fresken, wie die drei Apostelmedaillons an den Wänden.
Anfang des 18. Jahrhunderts zog der Barock in die Kirche ein. Der Innenraum erhielt ein üppiges Stuckdekor mit Ranken, Girlanden und Engelsköpfen. Jakob Carnutsch malte in dieser Zeit die gesamte Kirche mit Fresken aus, von denen noch die in den Seitenschiffen und unter der Orgelempore erhalten sind. Die Fresken unter der Empore sind einzigartig. Sie zeigen eine lange Prozession durch das damalige Grassau mit vielen Einzelszenen und die „Erstürmung des Himmels“ durch die Grassauer mit ihren Gebeten.
Schon 1766 wurden die Carnutsch-Fresken durch Johann Nepomuk della Croce teilweise übermalt. Ihm verdanken wir die Bilder vor allem an der Decke des Hauptschiffes der Kirche.
Della Croce hat auch das an die Säule gegenüber der Kanzel angeschmiegte Vesperbild gemalt.
Sehr ausführlich ist die Kirche in dem unten im Literaturverzeichnis genannten Band Kirchengeschichte aus der Reihe der Geschichte der Marktgemeinde Grassau beschrieben.
Quellen/Literatur
Strehhuber, Konrad; Färbinger, Thomas; Stiegler, Gerold; Chronik der Marktgemeinde Grassau; Band Kirchengeschichte von Grassau und Rottau (Grassau 2016)
Kießling,Gotthard/Reiman,Dorit; Denkmäler in Bayern - Landkreis Traunstein S. 171, (Lindenberg 2007)
Mariä Himmelfahrt Grassau im Chiemgau; Kirchenführer Verlag Schnell & Steiner, Nr. 37, 5. Aufl., (Regensburg 2013)
Ökomodell Achental e.V. (Hrg), Historischer Wanderführer - Auf den Spuren der Geschichte durch das Achental, (Schleching 2009)