Jährlich widmet das Museum Salz & Moor im Klaushäusl seine Sonderausstellung einem anderen Thema., © Museum Salz und Moor / Stefan Kattari

Leonardo da Vinci

Ein Selbstportrait und der Entwurf einer Flugmaschine zieren das Ausstellungsplakat zur Sonderausstellung 2011 über Leonardo da Vinci., © Museum Salz und Moor
Plakat Leonardo da Vinci

Wie kommt Leonardo da Vinci ins Klaushäusl? Das verbindende Element liegt in der genialen Umsetzung von Technik, in der visionären Konstruktion von Maschinen. Bei seiner Inbetriebnahme 1810 war das Klaushäusl eine solche Meisterleistung der Technik. Mehrere Jahrhunderte zuvor hatte Leonardo da Vinci zahllose Entwürfe bislang ungeahnter Maschinen vorgelegt und damit die Nachwelt bis zum heutigen Tag beeinflusst. In aufwändiger Handarbeit baute Peter Pan (sic!) aus Rosenheim zahlreiche Entwürfe da Vincis als Modell nach und gestaltete zusammen mit Dr. Klaus Thiele die Sonderausstellung 2012 im Museum Salz & Moor.

Aus dem Begleitheft zur Ausstellung:

"Das Museum Salz & Moor des Marktes Grassau ist ein Industriedenkmal, das die genialen Leistungen der Ingenieure zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Bayern präsentiert.

Unser Museum sieht sich aber auch verpflichtet, wichtige Erfindungen, Aufsehen erregende technische Entwicklungen, und geniale Persönlichkeiten aus vergangenen Jahrhunderten und anderen Ländern vorzustellen.

Leonardo da Vinci war ein solches Genie. Er malte das wohl berühmteste Gemälde der Welt, die Mona Lisa. Er hinterließ aber auch tausende Zeichnungen mit technischen Erfindungen, etwa für den Wasserbau, die Energiegewinnung aus Wasserkraft und den Schiffbau. Sogar die Skizze eines U-Bootes finden wir in seinem Nachlass.

Fasziniert war er vom Fliegen. Nach intensivem Studium des Fluges der Vögel und Fledermäuse entwarf er Flugapparate, ersann Maschinen zur Erprobung von Flügeln und auch schon einen Fallschirm.

Er lebte in einer kriegerischen Zeit, in der sich die oberitalienischen Städte gegenseitig bekämpften und in der die Habsburger und Frankreich ihre Macht nach Oberitalien auszuweiten suchten. Für seine Bewerbungen bei Städten und Fürstenhöfen ließ er sich viele z.T. skurrile Kriegswaffen einfallen: Mächtige Steinschleudern, Panzer, Belagerungstürme, eine Art Stalinorgel und die erste Hinterladerkanone. Neuartige Festungen plante er in einer Zeit, als Kanonen bei Belagerungen immer wichtiger wurden.

Auch für die Erleichterung des täglichen Lebens hatte er Ideen: Einen Bratenwender, Bohrmaschinen, Kräne, das Fahrrad, einen mit Münzen zu bedienenden Weihwasserautomaten, Kugellager und eine Vielzahl von Getriebekonstruktionen.

Daneben sind viele Zeichnungen zur Architektur und zum Städtebau von ihm überliefert.

Mit seinen Studien zur Anatomie des Menschen war er seiner Zeit weit voraus. Er versuchte nicht nur die einzelnen Organe darzustellen, sondern interessierte sich vor allem für deren Funktion und Zusammenwirken.

Leider war er ein sehr unsteter Mensch, der das Begonnene nicht immer vollendete. Ständig hatte er kleine Notizblöcke bei sich, in die er zeichnete und seine Gedanken für andere schwer lesbar in Spiegelschrift von rechts nach links festhielt. Nichts davon ließ er im Druck erscheinen. So ist sein Werk über ganz Europa verstreut nur in Codices etwa in Madrid oder London überliefert. Das erklärt, warum viele seiner Ideen erst Jahrhunderte später erneut aufgegriffen und verwirklicht wurden."