Nachruf Erna Eigner
Im März 2011 gründeten die Eheleute die Karl und Erna Eigner Stiftung, die sie mit einem Vermögen von 50.000 Euro ausstatteten. Die Stiftungsziele sind die Förderung von Bildung, Erziehung, Kunst und Kultur sowie die Heimatspflege und Heimatkunde. Nach den Statuten soll das durch die Förderung der Musikschulen und der musikalischen Aus- und Fortbildung geschehen. Jetzt verstarb Erna Eigner.
Am 28. Januar 2022 ist in ihrem 96. Lebensjahr die zurückgezogen im Burgweg lebende Erna Eigner verstorben. in der ersten Februarwoche wohnte ein kleiner, persönlicher Kreis der Urnenbeisetzung auf dem neuen Friedhof bei.
1925 war Erna Eigner in die Weimarer Republik hinein geboren und - wie Otto Dufter in seiner Rede beschrieb - war ihr Leben durch den Zweiten Weltkrieg nicht einfach. Sie heiratete ihren ähnlich zurückhaltenden Ehemann Karl und lebte in München. Was sich die beiden gönnten, waren Kultur, Konzertbesuche und Opern. In Unterwössen traten die beiden erstmals in Erscheinung, als sie sich ein Haus, einen Ferienwohnsitz, am Burgweg leisteten. Und mit dem Rentenalter wählten sie das Dorf zu ihrem mit Lebensmittelpunkt. Dabei machte Erna Eigner nie einen Hehl daraus, dass sie eigentlich ein Stadtmensch war. Die Neigung zu Kultur und Musik blieb und Ausflüge dazu nach München waren die Highlights in ihrem Alltag.
Einen bedeutenden Umbruch in ihrem Leben gab es für die Eheleute, als Erna Eigner von der in Grassau frisch gegründeten Wolfgang Sawallisch Stiftung las. So etwas wie da in Grassau, das wollten die Eigners auch für die damals noch eigenständige Musikschule Unterwössen, beschrieb sie dem damaligen dortigen Musikschulleiter Otto Dufter in einem ersten Telefonat. Kinder hatten die beiden nicht. Im März 2011 gründeten die Eheleute die Karl und Erna Eigner Stiftung, die sie mit einem Vermögen von 50.000 Euro ausstatteten. Die Stiftungsziele sind die Förderung von Bildung, Erziehung, Kunst und Kultur sowie die Heimatspflege und Heimatkunde. Nach den Statuten soll das durch die Förderung der Musikschulen und der musikalischen Aus- und Fortbildung geschehen. Stiftungsvorsitzende ist die Unterwössnerin Andrea Rath-Kerscher.
Nach dem Zusammenschluss der Musikschule Unterwössen und Grassau setzte die Stiftung ihre erfolgreiche Arbeit fort und unterstützt im Jahr junge Talente und Ensembles mit rund 10.000 Euro.
Erna Eigner hatte auch nach dem Tod ihres Ehemannes ihre Freude daran und besuchte nach Kräften die Konzerte.
In der Urnenbeisetzung auf dem neuen Friedhof erfuhr sie aus dem kleinen Kreis der Trauernden hohe Anerkennung. Von der Stiftung war Andrea Rath-Kerscher unter den Trauernden, Musikschulleiter Otto Dufter mit Frau Martina, von der Gemeinde Verwaltungsleiter Thomas Müllinger gehörten dazu. Einige unmittelbare Nachbarn der Verstorbenen erwiesen ihr die Ehre. Musikschulleiter Wolfgang begleitete die Beisetzung musikalisch mit dem Alphorn. Pfarrer Martin Straßer sah in seinem Wort, wie jede Beerdigung den Menschen mit dem Tod konfrontiert, ein für viele heutige Menschen gern ausgeblendeter Gedanke. Dabei wisse der Mensch im Christentum, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist. „Es wird ein Wiedersehen geben“, ist der Pfarrer überzeugt. Im Bewusstsein des Weiterlebens sollten wir gerade dann in Dankbarkeit Abschied nehmen, wenn Verstorbene in ihrem Leben mit „warmen Händen gegeben haben“ wie die Eheleute Eigner. Wenn sie zugunsten der Musikschule wirkten, sei das eine kluge Entscheidung. Eine Musikschule sei etwas, auf das man bauen kann, so Straßer.